The Very End - Mercy & Misery
2010 hat eindrucksvoll bewiesen, dass der internationale Thrash alles andere als tot ist, dass er im Gegenteil wohl gerade höchstlebendig neue Triumphe feiert – kein Wunder auch dank bärenstarker Alben von Exodus, Death Angel, Overkill, Forbidden & Co. Aber auch die nationalen Stahlschmieden bleiben da nicht außen vor, auch die letzte Kreator konnte mehr als nur überzeugen und 2011 schickt sich eine weitere Band aus dem Pott an, die Fackel des Schwermetalls hochzuhalten: The Very End. Deren Debüt ging 2008 leider dank mangelhafter Labelarbeit ziemlich unter, wer die Band dann also erst jetzt mit „Mercy & Misery“ kennen- und schätzen lernt, der kann sich gleich noch ne weitere Perle ins Regal stellen. Aber zurück zu „Mercy & Misery“. Man merkt, dass sich in dieser Formation gleich ein paar alte Hasen der Metalszene zusammengetan haben und da jeder ganz genau weiß, was er tut. Schon rein instrumental presst einen dieser 13-Song-Hammer direkt an die Wand, da sitz jedes Riff, jeder Drumlauf landet genau dem Punkt – ohne dass es jedoch jemals klinisch oder gar maschinell klingt! Denn für den optimalen Klang hat sich die Band bzw. das Label einen wahrlich klingenden Namen geleistet: Waldemar Sorychta, der u.a. schon Sentenced, Tiamat oder auch Moonspell mit entsprechend wuchtigem Sound versorgt hat, hat auch hier ganze Arbeit geleistet. Und er bringt es an sich auch perfekt auf den Punkt: „Klar ist das neue THE VERY END Album super! Sonst hätte ich es gar nicht gemacht!“ Das stechende Ass im Ärmel der Band ist aber eindeutig der enorm variable Sänger Björn Goosses. Kraftvolle Shouts? Packende Refrains? Eingängige, melodische Passagen? Das alles und noch viel mehr! Und sogar die zwei Coverversionen können was: „Immigrant Song“ von den eigentlich in Sachen Coverversionen unantastbaren Led Zeppelin und „Maniac“ – tanzt da etwa jemand in der Band heimlich und leidenschaftlich mit Stulpen an den Füßen durchs Heim? Egal, der erste Pflichtkauf für (Thrash-)Metalfans 2011! (tj)




