
Nevermore - The Obsidian Conspiracy
Fünf Jahre hat die Band ihre Fans auf ein neues Studioalbum warten lassen. Langweilig ist's in der Zeit weder den Fans noch den Künstlern geworden, denn einerseits wurde nach dem letzten Studioalbum ausgiebig getourt – was dann auch prompt mit dem Livealbum bzw. der DVD „The Year Of The Voyager“ dokumentiert wurde. Und andererseits veröffentlichten sowohl Sänger Warrel Dane („Parises To The War Machine“) als auch sein Gitarrero Jeff Loomis („Zero Order Phase“) ein Soloalbum. Für „The Obsidian Conspiracy“ wirft die Band nur das Beste in die Waagschale und das Resultat lässt sich bereits an der Bewertung ablesen – das ist das beste Nevermore-Album seit langem – und das, obwohl der Vorgänger „This Godless Endeavor“ wahrlich nicht von schlechten Eltern war! Der wiedererstarkte Sänger lässt seine Abhängigkeiten weit hinter sich, zeigt sich fitter als je zuvor und seine Gesangslinien erinnern sowohl in Brillianz als auch in Eingängigkeit und Vehemenz nicht nur einmal an vergangene Sanctuary-Hochzeiten. Produziert hat Soilwork-Gitarrist Peter Wichers, mit dem Dane ja auch schon für sein Soloalbum kooperiert hat. Gemischt wurde mal wieder von Colin Richardson (u.a. Carcass, Machine Head, Fear Factory) und das hammermäßige Artwork stammt von Travis Smith (u.a. Katatonia, Amorphis, Opeth), nur die besten Zutaten also für dieses Gourmet-Album. Die Band schafft es mal wieder mit Leichtigkeit, progressive Elemente, Ohrwurm-Refrains und Thrash unter einen Hut zu bringen; am eindrucksvollsten dokumentiert dieses Können die fantastische Halbballade „Emptiness Unobstructed“. (tj)