Memfis – The Wind - Up
Also den Bandnamen kann man getrost als schlechte Wahl bezeichnen, denn die Assoziationen, die dadurch aufkeimen, haben mit dem Sound der Band mal rein gar nichts zu tun. Wobei... Sound der Band? Der ist recht schwierig einzugrenzen. Das Info nennt Mastodon als ungefähren Anhaltspunkt, zu mehr taugt der Verweis aber auch nicht. Auch Memfis sind Könner an ihren Instrumenten, stellen das aber nicht zwanghaft zur Schau, sondern sind meist song- und atmosphäre-orientiert unterwegs. Auch die Schweden vermengen ganz respektlos Metal, Prog-Versatzstücke, Hardcore und was ihnen sonst noch so in die Finger kommt zu ihrer ganz eigenen Melange. Die Gitarristen Mattias Engström und Johan Boqvist sind gleichzeitig auch Sänger, was die verschiedenen Gesangsstile erklären mag, da ist von derben Shouts über Growls bis hin zu melodischem, ja gar sphärischem alles dabei. Nach den derben ersten Tracks „Breathless“ (nomen est omen!) und „The Wind-up“ zeigt „Forever Discounted“ die Band dann schon wieder von einer ganz anderen und wesentlich ruhigeren Seite. Der Song kippt nach 90 Sekunden, wird sehr ruhig und nur noch auf Gitarre und Sounds reduziert. Vielseitig, abwechslungsreich, fordernd und intensiv sind Vokabeln, die in einer Beschreibung des Albums nicht fehlen sollten. In der Summe bringt das Album nicht mal 40 Minuten auf die Waage – was aber nicht zur Abwertung geführt hat, die fehlenden Punkt bis zur Höchstpunktzahl sind damit zu erklären, dass die 11 Tracks zwar allesamt interessant sind, mir fehlen aber die herausragenden Hits. „The Judgement“ ist ein sehr starker Song und sei hier mal als Anspieltipp genannt. Die Band sollte man auf jeden Fall im Auge behalten, denn Potential ist hier auf jeden Fall reichlich vorhanden. In ihrem Heimatland haben sie es mit „The Wind-up“ auch tatsächlich in die Top-20 der Albumcharts geschafft – ich denke man muss kein Prophet sein um vorherzusagen, dass ihnen das in Deutschland nicht passieren wird! (tj)