
Kevins Campfire - Disaster
Bandinfos waren, sind und bleiben wohl ein ewig sprudelnder Quell der Verwunderung. Aktuelles Beispiel das der Ingolstädter Kevins Campfire: „K. C. hat nicht vor, den Rock neu zu erfinden, sondern wollen sich mit vielen Stilen und Einflüssen vereinen, um sich dadurch selbst zu definieren“. Mir gehts jetzt weniger um den Wechsel der Bandidentität vom Singular zum Plural in nur einer Zeile zur nächsten, ich versteh einfach den Satz nicht! Nix neues machen wollen, alles ausprobieren und dadurch was besonders sein wollen? Hmmmm... Auch der stolze Verweis auf 40 Club- und Festivalshows seit ihrer Gründung 2001 ist doch nicht wirklich dolle, das sind also gerade mal stolze acht Shows pro Jahr. Das Sahnehäubchen ist dann der Verweis auf ne Supportshow für Silbermond... Anyway, für das Dutzend Songs (+ hidden Bonus Track) haben sie sich ein Jahr lang in verschiedenen Studios verschanzt, selbst produziert und den Mix dann von Alex Klier machen lassen. Dass der Mann was kann, weiss man spätestens seit seinen Arbeiten für die Spochtis und Die Ärzte, Sound ist also gelungen. Nur das Material reisst einerseits nicht wirklich vom Hocker, ich vermiss da die Identität der Band, die rote Linie. Und andererseits versuchen sie sich an allerlei, manchmal rockt das auch schön treibend, besonders bei den ruhigeren, balladesken Songs stößt Sänger Ollie dann aber schnell an seine Grenzen. So unentschieden und willenlos wie die Musik ist leider auch das Artwork geworden. Ich versuch mir gerade vorzustellen, wie das Trio verschiedene Vorschläge und Entwürfe gesichtet hat und sich dann für das Cover entschieden hat – die Alternativen hätt ich gerne gesehen! Oder nee, eigentlich nicht... (tj)