
Marble Arch - Another Sunday Bright
Es ist wieder so weit, die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und das sommerliche Hochgefühl im Innern weicht einer leichten Bedrücktheit und Melancholie. Passend dazu liefern Marble Arch aus Schweden den Soundtrack zum besinnlichen Trübsal blasen. Nach zwei EPs unter dem Namen "Evercry" ist dies die erste Full-Length der Band. Was 1995 als 08/15-Metal Band begann hat sich zu einer düsteren Rock-Band mit Pop Einfluss gemausert. Würde man der Band böses wollen, könnte man einen Vergleich zu HIM herstellen. Im Gegensatz zu den Chartstürmern sind die Songs vom Marble Arch allerdings wesentlich besser und vor allem glaubhafter. Die schlichten Rock-Songs sind allesamt recht eingängig und voll von Melancholie und Pathos. Die Band hat den Dreh, eine wohlig düstere Atmosphäre zu schaffen, durchaus raus. Allerdings tut sie dies ohne zu aufgesetztes Theater drum herum. Die ausdrucksstarke Stimme von Sänger Johan klingt mal zerbrechlich, mal kraftvoll. Ebenso schwankt auch Instrumentierung zwischen straight nach vorne Rockend und ruhigem Klimpern. Höhepunkte sind der Opener "A Million Cries", "For Real" und "Dead Air". Letzterer ist einer der Songs bei dem Lullacry Sängerin Tanja Lainio ihre Stimme leiht. Einziger Kritikpunkt ist, dass sich die Songs recht ähnlich sind. Ansonsten aber eine schöne Platte für einen verregneten Sonntag. (rg)