Acid Tiger - Acid Tiger
Die Jungs von Converge scheinen nicht ausgelastet zu sein. Frontmann Jacob ist ein gefragter Artwork Künstler und Chef von Deathwish, Gitarrist Kurt Ballou hat sich einen sehr guten Namen als Produzent gemacht und Bassist Nate Newton hat mit den Doomriders eine Zweitband am Start. Auch Drummer Benn Koller scheint noch etwas Zeit und Kreativität übrig zu haben und hat zusammen mit United Nations Gitarrist Lukas Pevrin Acid Tiger gegründet. Musikalisch kombiniert die Band Drogen geschwängerten Rock mit Punk und einer ordentlichen Ladung Chaos. Einen Schuss DC-Style Post-Hardcore dazu, fertig ist der recht verschrobene Sound. Sowohl schräge Beats als auch noisige Frickelläufe liefern die Basis für punkige Schrammelriffs. Immer wieder kommt die Band zu recht straightem Rock zurück. Die Vocals pendeln zwischen hysterischem Kreischen und Alkohol getränktem Rock Gesang. Gern legt die Band auch den ein oder anderen eher düsteren Part ein. Angesichts der hochkarätigen Namen, die sich in der Band tummeln, enttäuscht das Ergebnis doch sehr. Keiner der Songs hat wirklich das Zeug dazu zu fesseln. Zwar geht man mit reichlich Energie ins Rennen, es findet sich aber kaum ein wirklich originelles Riff oder eine starke Melodie auf der Platte. Sehr negativ zu Buche fallen aber vor allem die recht ausdruckslosen und im Gegenteil eher nervenden Vocals. Die Songs wirken eher wie mitgeschnittene Jam Sessions denn wirklich ausgefeilte Songs. In „Big Beat“ legt Koller plötzlich ein zwar beeindruckendes aber auch völlig unnötiges Drum Solo ein. Die Platte hinterlässt reichlich Fragezeichen und fängt durch das Fehlen eines roten Fadens leider schnell an zu langweilen, schlimmer noch: zu nerven. Vielleicht war die Platte wichtig für Koller um sich auszutoben, eine Platte, die für Converge Fans einen Pflichtkauf darstellen würde, hat er aber bei weitem nicht abgeliefert. (rg)




