
Atreyu - Congregation Of The Damned
Nachdem Atreyu mit ihrem letzten Album “Lead Sails Paper Anchor” sehr stark auf den Mainstream schielten, was bei vielen älteren Fans sicher nicht nur auf Gegenliebe stieß, rudern sie mit ihrem neuen, mittlerweile fünftem Album wieder zurück. Sicherlich standen Atreyu immer für eingängige Refrains und eingängiges Songwriting, auf “Lead Sails Paper Anchor” war das aber deutlich zu viel des Guten. Das scheint die Band selbst eingesehen zu haben und klingt auf „Congregation Of The Damned“ wieder deutlich kantiger und härter und steht somit wieder mehr in der Tradition von Erfolgsalben wie „The Curse“. Frontmann Alex Varkatzas schreit wieder deutlich mehr. Dabei bleibt die Band dennoch ihrem Trademark treu, harte Riffs und melodische Refrains zu vereinen. Letztere haben auf dem neuen Album einmal mehr Ohrwurmcharakter und gehen schnell ins Ohr. So sind die Songs natürlich auch für den Mainstream zugänglich. Aber wo Atreyu bei der letzten Platte über das Ziel hinaus geschossen sind, ist heute wieder alles im grünen Bereich. Doch auch Experimente wie pompöse Streicher Arrangements bekommt man auf dem Album zu hören. Ihren neu entdeckten Hang zum Sleazerock hat die Band ebenfalls nicht ganz abgelegt, er steht jedoch nicht mehr so im Vordergrund. Insgesamt haben Atreyu einen weisen Schritt in Richtung Konsens gemacht. Das dürfte neuere Fans ebenso zufrieden stellen wie auch evtl. verprellte ältere Atreyu Freunde. Insgesamt ist „Congregation Of The Damned“ also ein sehr solides Album geworden, das gute Songs enthält. Sicherlich keine Offenbarung, aber eben sehr solide. Wer es gern eingängig und melodisch mag, ist hier sehr gut beraten. (rg)