
Farmakon - A Warm Glimpse
Das Debüt Album der finnischen Farmakon beginnt wie eine normale Death Metal Platte, im weiteren Verlauf offenbaren sie melodische Züge und spätestens wenn erstmals Jazz und Funk in den Stücken auftaucht ist klar, diese Finnen spinnen. Anfangs fühlt man sich etwas vor den Kopf gestoßen wenn im einen Moment metallische Gitarrenarbeit versetzt mit grollenden Deathgrunts ertönt und sich im nächsten verspielte Jazz Arrangements zu hören sind. Nach ein paar Durchläufen hat man sich aber daran gewöhnt und es sogar zu schätzen gelernt. Die Songs sind wirklich sehr abwechslungsreich, neben den Jazz Ausflügen frönt die Band immer wieder ihrer Vorliebe für den spacigen Prog Rock der 70er Jahre oder düsteren Akustikparts. Jemand hat die Band einmal als eine Mischung aus Opeth und Mr. Bungle beschrieben. Diese Beschreibung passt in der Tat recht gut. Neben den Growls, die übrigens etwas an Gorefest erinnern, ist auch ein durchaus gelungener cleaner Gesang zu hören. Schubladendenken ist der Band absolut fremd was diese Platte wirklich interessant macht. Selbst nach mehreren Durchläufen kann man immer wieder neue Nuancen entdecken. Die sind zwar mit vielen verschiedenen Dingen vollgepackt, dennoch habe ich nicht den Eindruck sie seien Überfrachtet oder schwer nachvollziehbar. Lediglich etwas mehr Durchschlagskraft würde ich mir in den harten Parts wünschen aber ansonsten ist A Warm Glimpse ein wirklich gelungenes Debüt. (rg)