
O.S.T. - Inglourious Basterds
Mit dem neuen Tarantino-Film kommt natürlich auch der neue Soundtrack. Und ebenso wie auf der Leinwand hat der Meister auch für die Soundtracks seiner Filme ein ausgesprochen gutes und spezielles Händchen, betätigte er sich in der Vergangenheit doch streckenweise quasi als musikalisches Trüffelschwein und brachte längst vergessene oder wenig beachtete Songs und Künstler ans Licht. Zunächst mal fällt das krasse Ungleichgewicht im Vergleich von Film- und CD-Länge auf. Während es der Film auf fast drei Stunden bringt, zeigt der Player beim Einlegen der CD gerade mal 37 Minuten an. Dann ist viel instrumentales auf dem Album, was filmisch gesehen natürlich Sinn machen mag, in der Vergangenheit jedenfalls nicht immer so war. Cool ist da die Verschmelzung von Beethovens „Für Elise“ mit Italo-Westernsound in Ennio Morricones „The Verdict“. Überhaupt Morricone, der darf gleich viermal ran, um Tarantinos Bildern die entsprechende klangliche Untermalung zu verpassen. In Richtung Trüffelschwein könnten vielleicht Billy Prestons „Slaughter“ und David Bowies „Cat People“ punkten, wobei Bowie ja nun nicht wirklich entdeckt werden muss. Passend zur Thematik und zum Drehort des Films finden sich auch zwei alte deutsche Stücke auf der CD, zum einen Zarah Leanders „Davon geht die Welt nicht unter“ und zum anderen „Ich wollt ich wär ein Huhn“ (!) von Lilian Harvey & Willy Fritsch. Leider sind im Gegensatz zu anderen Tarantino-Soundtracks keinerlei O-Töne des Films enthalten. Wie immer ein lohnender Kauf, aber nicht ganz so liebevoll wie frühere Großtaten. (tj)