
Monocarspeaker - Pilot
Die Nürtinger Band macht mit ihrem Debüt einiges richtig, landet aber noch nicht den ganz großen Treffer. Prima sind die gelungene, analoge Aufnahme und Produktion und mit hörbaren Vorlieben wie Porcupine Tree, Muse oder auch Queens Of The Stone Age geht die Reise ja auch schon in eine sehr gute Richtung. Was so ein bisschen fehlt, ist das überzeugende Songmaterial, der Song, der hängen bleibt und heraussticht, der Refrain, der einem nicht mehr aus dem Kopf geht, usw. Der fette und gerne auch mal schräge Gitarrensound, der präsente Bass und die streckenweise vertrackten Rhythmen machen schon einiges her, der Gesang bleibt aber hinter dieser Klasse dann doch deutlich zurück. Nicht dass er schräg oder gar schlecht wär, aber es fehlt einfach das Charisma und das Händchen für die große Melodie, der Herr Frank Simper kommt nicht so recht aus dem Quark, wirkt im Gegensatz zu den Instrumenten oft seltsam dünn. Auch die anvisierte Verschmelzung von Prog- mit Indierock-Material funktioniert nicht immer. Der Opener „Failed“ ist dann auch das Highlight des Albums, hier geht die Rechnung richtig gut auf und auch der Gesang hält (noch) mit. Das Instrumental „Innocent“ hält die Spannung nicht über die gesamten fast fünf Minuten, präsentiert die Band natürlich von einer versierten Seite auch und besonders in Sachen Dynamik, erhält auf der Daseinsberechtigungs-Skala aber keine Höchstnote. Sehr gute Ansätze also, man darf gespannt auf den nächsten Output der Band sein. (tj)