
Grief Of War - Worship
Traditionellen Thrash Metal verbindet man eigentlich fast immer mit der Bay Area um San Francisco. Wichtige Genre Bands wie Testament, Exodus oder Death Angel stammen von dort und haben diese Spielart des Thrash maßgeblich geprägt. Grief Of War, die sich ebenfalls dem Thrash widmen, stammen hingegen aus einer Region, aus der man solche Töne eher nicht vermutet hätte, nämlich aus Tokio. Die Japaner greifen das Revival auf, welches das Gerne in letzter Zeit neu belebt hat, und versuchen an die Erfolge von Bands wie Warbringer oder Municipal Waste anzuknüpfen. Mit ihrem zweiten Album, das auf dem US-Label Prosthetic Records erscheint, dürfte das der Band allerdings nicht gelingen. Die Jungs packen zwar technisch alle Stilelemente die den Thrash Metal ausmachen in ihren Sound und strukturieren ihre Songs nach dem Lehrbuch, der Funke will aber zu keinem Zeitpunkt überspringen. Das liegt vor allem daran, dass der Band das wichtigste Element fehlt. Die Energie, das einzige was man nicht im Thrash-Kochbuch nachlesen kann. Die Songs klingen blutleer, lustlos herunter genudelt und schlichtweg seelenlos. Hinzu kommt, dass die nölende Stimme von Frontmann Manabu Hirose über keinerlei Charisma verfügt und schon nach wenigen Songs absolut nervt. Die Drums klingen sehr steril und eindimensional. Letzteres mag vielleicht daran liegen, dass die Band keinen Hauptamtlichen Drummer beschäftigt und entsprechend wenig Augenmerk auf die Schießbude gelegt wurde. Der Platte ist dies außerordentlich abträglich. Die Songs sind sehr vorhersehbar und langweilen schon nach kurzer Zeit. Da helfen auch inspirationslos herunter genudelte Solos nicht mehr. Da haben Prosthetic Records, die sich ja sonst eher durch hochwertige Releases auszeichnen, mal einen echten Griff ins Klo gelandet. (rg)