
Culted - Below The Thunders Of The Upper Deep
Wer es gern düster mag: aufgepasst. Die Art des Doom Sounds wie ihn Bands wie Winter Anfang der 90er gespielt haben, bekommt man heute nur noch selten zu hören. Die Schwedisch/Kanadische Truppe Culted schlägt wieder genau in diese Kerbe. Dazu gesellt sich ein nicht zu verleugnender Black-Metal Einfluss. Culted zelebrieren die Langsamkeit, die Riffs ziehen sich endlos lang, der Beat ist extrem schleppend und die Songs dauern so schon ihre Zeit. Die Geschwindigkeit hat sich die Band also keineswegs vom Black Metal ausgeliehen, wohl aber den fiesen, verzerrten Gesang, der nicht selten an Satyr erinnert. Auch die Produktion erinnert an frühe Black-Metal Produktionen. Der Sound ist sehr verwaschen, den Drums fehlt die Kraft, dazu wummert der Bass und bildet mit den extrem tiefer gestimmten Gitarren einen düsteren Brei. Doch Culted steht dieser sehr unfreundliche Sound überraschend gut und ich gehe davon aus, dass ihn die Band bewusst so wollte. Es ist definitiv mal etwas anderes und ein krasser Gegensatz zu den klinisch klingenden Produktionen die man sonst so vorgesetzt bekommt. Trotzdem ist allein der Klang der Platte mit Vorsicht zu genießen. Viel negativer schlägt da zu Buche, dass Culted anfangs zwar noch einigermaßen cool klingen, sich dieser Effekt aber extrem schnell abnutzt und man sich spätestens nach dem zweiten Song ordentlich anfängt zu langweilen. Es passiert einfach nichts mehr auf der Platte und das Ganze wird zu einer sehr monotonen Angelegenheit. Aber vielleicht ist es auch genau das, was die Band erzielen wollte. Vertonte Tristesse. Wer sich gern vor der Sonne versteckt, könnte mal ein Ohr riskieren. Ansonsten ist die Platte eher mit Vorsicht zu genießen. (rg)