
The (International) Noise Conspiracy - Armed Love
Da haben wir sie also wieder. Die Hauptschuldigen am Retro-Rock Boom der so viele nervige Bands und nur wenige echte Highlights hervor gebracht hat. Die Platten von TINC gehörten dabei immer zu letzteren. Besonders die letzte Platte „A New Morning, Changing Weather“ konnte voll überzeugen. Für die nun vorliegende neue Platte hat sich die Band mit Produzenten-Gott Rick Rubin zusammen getan. Das Ergebnis erscheint im ersten Moment deutlich entspannter und weniger wütend als die letzten Platten. Die Band steht aber dennoch permanent unter Strom, wenn auch nicht mehr so vordergründig. Die Schweden sind vielleicht etwas verspielter geworden. Diese Verspieltheit äußert sich in Soundergänzungen wie ein Saxophon im Opener, vermehrten Solos oder der opulentere Einsatz der Orgel. Diese Neuerungen werden geschickt mit den typischen Trademarks der Band verschmolzen. Ex-Refused Mann Lyxzen, der neben dem Gesang nun auch die Harmonika bedient, liefert dazu eine absolut überzeugende Gesangsleistung ab. Es passiert also viel auf „Armed Love“. Die wichtigste Tatsache jedoch ist, dass sich auf der Scheibe zehn Ohrwürmer befinden, die über reichlich authentischen Charme verfügen. Songs wie der Opener „A Small Demand“, das coole „Let´s Make History“ oder „Communist Moon“ gehen nicht so schnell aus dem Gehörgang und sorgen für Hummeln im Arsch. Die transparente Produktion von Rubin tut ihr übriges dazu das Album zu einem weiteren Highlight werden zu lassen. (rg)