
Layment - Traces
Mittlerweile bin ich was Power-Metal angeht etwas voreingenommen, finden sich doch kaum wirkliche Neuerungen in diesem Genre. Viele Bands klingen so ähnlich, dass man sich schon fast nach deren Daseinsberechtigung fragen dürfte. So bin ich auch mit gemischten Gefühlen an die Besprechung des neuen Silberlings von Layment mit Namen "Traces" herangegangen. Doch oh Wunder, hier wird überraschender Weise ordentlich was geboten. Bedient man doch alle Ansprüche an ein typisches Power-Metal Album als da wären, eingängige Melodien, Gesangslinien, die man nach dem ersten Hören gleich mitsingen kann, mehrstimmige Gitarrensoli und üppiger Keyboardsound. Doch Layment bieten darüber hinaus noch weit mehr. Auf "Traces" herrscht eine von Grund auf düstere Grundstimmung, die durch gekonnt eingeflochtene extreme Vocals gewichtig untermauert wird. Anders als bei vielen Genrekollegen flechten Layment beispielsweise viele typische Gothic-Stilistiken in ihre Songs ein. Bei Stücken wie dem schwermütige und durchweg melancholischem "Break Away" wird dies mehr als deutlich. Eine ganz deutliche Stärke von Layment ist der hohe Grad an Abwechslung, was mit ein Grund dafür ist, dass man das Sextett nicht gezielt in eine Schublade packen kann. Layment verstehen ihr Handwerk, daran gibt es keine Zweifel. Zwar erfindet man das Rad nicht neu, versteht es aber ordentlich breite Schlappen aufzuziehen und die Hörerschaft mit sich zu reisen. Für Power-Metal Fans und Freude der melodisch düsteren Gangart dürfte mit "Traces" ein Leckerbissen vorliegen. Dann mal einen guten Appetit. (jb)