
Believer - Gabriel
Beliefer aus den Staaten wurden Anfang der 90er Jahre zusammen mit Bands wie Cynic und Pestilence im gleichen Atemzug genannt und standen für progressiven neuartigen Metal. Nach zwei Platten bei Roadrunner war erstmal Schluss mit der Band. Jetzt veröffentlicht Metal Blade jedoch ihr neues Album. Die Band hat einige Korrekturen an ihrem Stil vorgenommen, geht aber noch immer sehr unorthodox zu Werke. Eindeutig im Metal verwurzelt aber keinesfalls den typischen Regeln des Genres folgend, klingt Believer interessant und erfrischend anders. Erinnerungen an Bands wie Voivod werden wach, aber auch ein Hauch von Tool und Nine Inch Nails ist zu spüren. Die Band wartet mit ungewöhnlichen Riffs, seltsamen Arrangements und einer ungewohnten Gesangsart auf. Weiterhin machen Believer klar, dass innovative Stilkonzepte nicht unbedingt auf Chaos oder übertriebener Härte basieren müssen. Trotz dieser sehr lobenswerten Aspekte der Band kann ich "Gabriel" guten Gewissens nur ein schlechtes Zeugnis ausstellen. Die Platte klingt zum Einen trotz der eigentlich innovativen Ausrichtung sehr angestaubt. Eben so wie man klingt, wenn man Anfang der 90er innovativ sein wollte. Das allein wäre aber noch nicht schlimm. Schlimm ist, dass die Songs extrem schnell langweilen. Die einzelnen Songs will man meist schon nach der ersten Minute weiter skippen und nach der Hälfte der Gesamtspielzeit der Platte ist man dann eingeschlafen. Es gibt einfach keine wirklichen Höhepunkte, keine markanten Riffs und keine tollen Melodien. Dafür aber recht unterkühlte, steril klingende Arrangements, die viel zu lange breitgetreten werden, sowie stinklangweilige Gitarrenarbeit. Die dünnen Vocals vermögen ebenfalls nicht zu fesseln und auch in den Momenten wenn die Jungs aufs Gaspedal drücken kommt nichts rüber. Die Platte klingt von Anfang bis Ende lasch und leidenschaftslos. Die Produktion erscheint seltsam angestaubt. Traurig, ein solches Ergebnis von einer Band zu bekommen, die eigentlich stilistisch gesehen originelle Wege geht. (rg)