
Sikh - One More Piece
Was ein Buchstabe doch ausmachen kann. Ergänzt man die Franzosen Sikh um ein T, erhält man die jüngst leider verblichenen britischen Sickos Sikth. Mit denen haben die Franzosen aber quasi nix gemein, obwohl verblichen nicht das schlechtes Stichwort ist. Denn Sikh reiten ein längst totgeglaubtes Pferd, nämlich New Metal. Und sowohl sie als auch das Pferd machen dabei noch nicht mal eine schlechte Figur. Vorausgesetzt man gibt dem Album überhaupt eine Chance und spart nicht an Lautstärke knallen die elf Songs wirklich richtig gut. Korn sind oft hörbare Paten, aber wieso auch nicht, die Band hat großes geschafft und geschaffen; wenn das bei unseren Nachbarn etwas verzögert angekommen ist, auch ok. Sänger/Gitarrist Kallaghan und seine Kollegen überzeugen jedenfalls auf breiter Front, wissen wie man unterhält und groovt und dürften auch live eine sichere Bank sein. In der zweiten Hälfte des Albums erweitern sie das New Metal Konzept deutlich und sorgen so für einen größeren Horizont. Ob nun Southern-Input ("Box My Balls"), imposanten Sound-Wänden ("Ocean") oder gar Elektro-Stuff ("Psychotro"), kriegen sie alles gut unter ihren Hut. Ganz anders als das, was man sonst dieser Tage mit französischen Bands assoziiert, aber auf jeden Fall hörenswert. (tj)