Defcon - Neon Nights
Im Sommer 2006 nahm die PopPunk-Band Defcon aus Österreich ihre erste EP mit dem Namen "Fuel The Fire" auf. Damals war die Band sozusagen ein Alltstar-Projekt, u. a. bestehend aus Ex-Mitgliedern der Antimaniax, Jerx und Monday´s Change. Dann folgten Touren mit 3 Feet Smaller aus der österreichischen Nachbarschaft und Support-Aufritte mit Boy Sets Fire und A Wilhelm Scream. Inzwischen sind wir im Jahr 2008 angekommen, und es hat sich einiges bei den Jungs von Defcon getan. Ende Oktober haben sie ihren brandneuen Longplayer "Neon Nights" auf die Öffentlichkeit losgelassen, an dem 2007 fleißig gebastelt wurde. Zur ersten geplanten Single-Auskopplung "King Of The World" wurde bereits im Frühjahr ein Video produziert. Nun zum elf Songs umfassenden Album "Neon Nights". Der Sound lässt beim ersten Anhören nicht gerade auf eine deutschsprachige Band schließen, eher vermutet man ihre Heimat jenseits des großen Teiches. Der Opener "Raise Your Demons" gibt klar die Marschrichtung vor, die wie ein roter Faden durch das komplette Album läuft: Schöne Melodien gepaart mit geschrieenen Shouts. Der zweistimmige Gesang der beiden Sänger Manuel und Pierre ist dabei gut gelungen und geht von Anfang an ins Ohr. Allerdings spielt die Platte ihre Stärken erst ab Song Nummer 4, der gleichzeitig Namensgeber des Albums ist, richtig aus. Die beiden vorherigen Tracks kommen nach einem lauten Opener etwas zu poppig daher. Zu den zwei besagten Songs gehört auch die Single "King Of The World", die wohl das massenkompatibelste Stück der Platte ist. Klingt eben sehr nach College-PopPunk und verzichtet gänzlich auf harte Vocals. Dafür wird ab Track 4 "Neon Nights" einen Gang höher geschaltet und das Tempo konsequent bei den nachfolgenden Nummern beibehalten. Songs wie "Our Curse" - für mich eine der besten Songs des Albums -, das vergleichsweise harte "Love & Betrayal" und "From Dawn To Nowhere" wissen zu überzeugen, nicht zuletzt durch das passende Zusammenspiel der Stimmen beider Sänger. Einzige Ausnahme was die Geschwindigkeit betrifft ist der Titel "10-80 (The Cold)", der das Tempo zunächst etwas drosselt, bevor man dann als Hörer der Worte "This is the last song we will hear [...]" feststellt, dass die Melodien des Albums im Gedächtnis geblieben sind. Oder wie es in einer örtlichen Radio-Werbung heißt: Geht in´s Ohr, bleibt im Kopf. Was bleibt noch hängen? Das Album ist wie aus einem Guss. Deutlich sind die Einflüsse zu erkennen, derer sich die Jungs von Defcon bedienen - mal eher Metalparts, dann mal eine Prise Pop. Große Überraschungen darf man dabei allerdings nicht erwarten. Dennoch ist der Band ein guter Wurf gelungen, der auch live seine Wirkung nicht verfehlen wird. Besonders sei die Platte denjenigen ans Herz gelegt, die auf eine gepflegte Mischung aus melodischem PopPunk mit geschrienenen Gesangseinlagen stehen. (mg)




