
Jenny Lewis - Acid Tongue
Seit ihren Anfangstagen als Kinderstar in einer US-Sitcom hat sich Jenny Lewis immer wieder leicht getan im Hineinschlüpfen in andere Rollen. Gut ablesbar ist das schon an ihrer Arbeit bei der US-Poprockband Rilo Kiley, wo sie sich immer wieder lustvoll in andere Rollen wirft, aber natürlich auch und erst recht bei ihren Soloalben. Auf ihrem zweiten Soloexkurs pirscht sie durch´s Singer/Songwriter-Unterholz, wandelt auf Indiestraßen oder reitet auch mal kurz auf Countrypfaden. Die vom Debut gewohnten Gospelgesänge im Hintergrund hat sie dieses Mal völlig außen vor gelassen, dafür begrüßt sie diverse Gastsänger und hat das ganze recht zügig in drei Wochen aufgenommen. Die prominente Gästeliste toppt Elvis Costello, knapp gefolgt von Black Crowes-Sänger Chris Robinson, wobei gerade die Songs, bei denen die "Stars" mitwirken nicht unbedingt die besten sind - Prominenz hin oder her! Costello nuschelt bei "Carpetbaggers" nölig vor sich hin und Robinson nervt schon fast im Hintergrund von "The Next Messiah". Überzeugender da schon die mehrfachen Beiträge von Ex- A Perfect Circle-Bassistin Paz Lenchantin an der Violine. Die außergewöhnliche Stimme von Frau Lewis ist den Kauf an sich schon wert, aber man hat das latente Gefühl, dass da deutlich mehr drin gewesen wäre, wenn da jemand etwas mehr Linie reingebracht hätte. (tj)