
Sondaschule - Volle Kanne
Wenn auf dem beigelegten Promozettel einer CD deutlich mehr an Liveterminen als Geblubber zur Band steht, kann man an sich schon mal aufatmen, denn dann kann die Band definitiv was. Wer weiss, wie man ein Publikum rockt und wer sich das sprichwörtliche Gesäß abspielt, der bekommt jedenfalls ganz automatisch ein gutes Gefühl für funktionierende Songs. Sondaschule sind in ihrem Genre so was wie die (Live-)Streber, denn auf der Tour zum letzten Album „Rambazamba“ haben sie wohl tatsächlich über 200 Mal das Hirn aus und die Amps eingeschaltet und mit ihrem Publikum geschwitzt und geschrien – so solls sein. Mit „Volle Kanne“ sind sie im sicheren Hafen von Hamburg Records angekommen, dem Label von Flo von Schwarz, den mancher vielleicht noch als Fronter von Pyogenesis kennt. Die sieben Herren ohen qualifizierten Schulabschluss geben sich Mühe den Albumtitel eins zu eins in ein Tondokument umzusetzen und geben Vollgas – sowohl mit ihrem skaverseuchten Punkrock im oberen Geschwindigkeitsbereich als auch stimmungstechnisch; dank eingängiger Songs, Refrains, mehrstimmiger Gesänge und der dreiköpfigen Bläserabteilung. Damit erfinden sie das Rad wahrlich nicht neu, aber das sollen andere erst mal besser machen – und live gilt das bestimmt umso mehr! (tj)