
Cold World - Dedicated To Babies Who Came Feet First
Alle paar Jahre gibt es eine Band die sich traut originell zu sein und wirklich neue Impulse zu setzen. Cold World sind eine solche Band. Die Truppe konnte bereits mit ihrer EP "Ice Grillz" eine Menge Staub aufwirbeln, ihr erstes Album hebt die Band allerdings auf ein ganz neues Level. Musikalisch und Ideologisch ist die Band tief im Hardcore verwurzelt. Musikalisch gehen sie jedoch, trotz der klaren Zuordnung zum Genre, weit über die Grenzen hinaus. Das Intro legt bereits die Hip-Hop Einflüsse offen, die auch später noch weiter vertieft werden. Beats und Samples trifft man immer wieder an. Die eigentlichen Songs sind einerseits moderner Hardcore beinhalten aber auch Elemente von Bands wie Biohazard und Life Of Agony. Das verleiht der Platten einen Hauch von frühem 90er Hardcore/Crossover, ohne jemals wirklich so zu klingen. Im Gegenteil, was Cold World hier abliefern ist absolut modern. Vielleicht eher schon seiner Zeit voraus. Völlig unerwartet tauchen Samples auf oder wird melodischer Gesang der Marke Keith Caputo eingesetzt. Cold World scheißen drauf was man allgemein von einer Hardcore Band erwartet. Sie tun und lassen was sie wollen. Wer kann damit rechnen, dass mitten in einem Up-Tempo Hardcore Song plötzlich atmosphärischer Frauengesang ertönt und der Song in einem Dub/Hip-Hop Part von Warrior Queen endet? Klingt verrückt, ist aber saugeil. Die Songs sind kurz und direkt gehalten und dennoch passiert auf dem Album sehr viel Unerwartetes und man kann immer wieder neue Facetten finden. Produziert hat Biohazard Gitarrist Billy Graziadei und Gastgesang gibt es von Blacklisted Frontmann George Hirsch. "Dedicated To Babies Who Came Feet First" ist ein originelles Album einer Band die sich endlich wieder was traut. Jetzt schon ein Klassiker. (rg)