The Zen Circus & Brian Ritchie - Villa Inferno
In Italien sind The Zen Circus als fleißige Bienchen bekannt, die sich über Jahre aus dem Underground herausgerödelt haben und sich ihr Plätzchen an der Aufmerksamkeitssonne im Stiefelstaat erarbeitet haben. "Villa Inferno" ist jetzt das erste Album, mit dem sie es auch außerhalb ihrer Landesgrenzen versuchen wollen, und das liegt wohl zu einem gewissen Teil am zusätzlichen Namen im Interpretenbereich. Brian Ritchie kennt man von den Violent Femmes und die wurden über die Jahre bestimmt eh das ein oder andere Mal herangezogen um den Sound von The Zen Circus zu beschreiben. Brian Ritchie wurde auf das Trio aufmerksam als sie in Bologna das Vorprogramm seiner Band bestritten. Aus dem Angebot sie zu produzieren wurde dann doch deutlich mehr, der Mann hatte offensichtlich Geschmack am Sound der Band gefunden und stieg prompt als vierter Mann ins Bandboot - erinnert mich, obwohl ein ganz anderer Sound, an Harmful und deren Produzenten Billy Gould. Ein buntes Album im Spannungsfeld von Punk, Folk und einem Schuss Osteuropa haben sie da zusammen gezimmert. Neben naheliegenden Sprachen wie Englisch und Italienisch kommt auch noch Französisch (die Band war wohl schon des öfteren in Frankreich auf Tour) und Serbisch zum Zug. Und als wäre es nicht an sich schon genug einen Promi auf dem Album zu haben, säuseln beim leicht nach "Ich hab einen zu viel und spacke etwas auf der Tanzfläche rum" "Punk Lullaby" sogar noch die Breeders-Schwestern Kim und Kelley Deal mit. Für die Band sicher ihr wichtigstes Album, für die Welt eher nicht... wobei das jetzt vernichtender klingt, als es gemeint ist, das Album ist ja beileibe nicht schlecht! (tj)




