
Die Elenden - Elend für alle
„Ich kann nicht tanzen, ich kann nicht singen. Zu allem Überfluss seh ich auch noch Scheiße aus. So kann ich nie ein Popstar werden und keiner bringt mich ganz groß raus.“ Naja, ganz so schlimm ist es nicht um den Sänger von Die Elenden bestellt. Wenn er nicht singen kann, dann konnte das Rio Reiser / Wolfgang Niedecken auch nicht, denn an die erinnert er oft – und das ist jetzt durchaus als Kompliment gemeint auch wenn ich persönlich den Kölsch-Songs von BAP nullundnix abgewinnen kann. Die Texte sind offensichtlich deutsch gehalten und auch sonst recht nah am Volk und im Spannungsfeld zwischen Kopf und Gemächt (Zitat aus dem zweiten Song „Monster“: „Doch hab ich alles was mich glücklich macht hier in meiner Hand: meine Gitarre, meinen Schwanz und Dein Bild an meiner Wand“) angesiedelt. Auch Musikalisch ist das zweite Album der Berliner sehr schön frisch produziert (im Ton Steine Scherben-Studio) und garniert die Punk-Rock-Hauptspeise mit Beilagen aus Ska, Country und Folk. Gut bürgerliche Küche frei Schnauze, Mahlzeit! (tj)