
Köppernjugend - Köppernjugend
Es ist nur eine Vermutung, aber der seltsame anmutende Name dieser Truppe könnte sich auf ihre Herkunft beziehen. Köppern ist ein Ort in der Nähe von Frankfurt am Main, was die Band als ihre Heimat angibt. Stammen die Herren in Wirklichkeit gar nicht aus der Mainhatten sondern aus einem schnöden Vorort? Wie auch immer, musikalisch gehen die vier Jungs interessante Wege. Ihr Stil der irgendwo zwischen Indie-Rock und Post-Hardcore steht lässt sich schlecht mit anderen Bands vergleichen und geht als absolut eigenständig durch. Einerseits wartet die Band mit recht rauen Riffs auf, schmeichelt dem Ohr dann aber wieder mit eingängigen Refrains. Sparta meets Hot Water Music? Geht sicherlich in die Richtung, trifft es aber nicht ganz. Die Band hat auf jeden Fall ein gutes Gespür für funktionierende Melodien und Refrains die sie in ein energetisches Korsett einweben. Das alles ist dabei keineswegs so verkopft wie man vermuten könnte. Im Gegenteil, das Album ist trotz verschrobenem Riffing recht zugänglich. Der Gesang bleibt meist melodisch, fieses Geschrei hat aber seinen festen Platz in der Palette der Jungs. Die Songs wurden sehr abwechslungsreich gestaltet und warten mit einer spannenden Dynamik auf. Als Kritik muss sie die Band gefallen lassen, dass sich nicht alle Songs auf dem gleich hohen Niveau befinden, aber das kann man ihnen gern nachsehen. Die eigentümliche, aber doch sehr gelungene Produktion passt ebenfalls perfekt zur Band. Die Daumen gehen insgesamt also nach oben. Köppernjungend sind eine wirklich interessante deutsche Band. (rg)