Candlemass - King Of The Grey Islands
Die schlechte Nachricht gleich vorneweg: Nach dem selbstbetitelten Reunionalbum mit Kultsänger Messiah Marcolin 2005 gab es kurz vor der Fertigstellung von "King Of The Grey Islands" leider erneut interne Zwistigkeiten und so singt auf dem mittlerweile neunten Album der Schwedendoomster nicht der charismatische Kuttenträger. Die gute Nachricht ist, dass ein wahrlich würdiger Ersatz gefunden wurde um die Songs rund ums Thema Depression und Selbstmord in der modernen Gesellschaft (so wird im Info die textliche Inspiration beschrieben) einzusingen: Robert Low von der in Szenekreisen fast ebenso hoch wie Candlemass selbst geschätzten US- Band Solitude Aeternus. Der Texaner (was ja an sich ein total undoomiger Ort ist) hat einen sehr guten Job gemacht und die zehn Kompositionen zu einem gewohnt starken Doom-Album gemacht. Schon der Opener "Emperor Of The Void" wischt sämtliche Zweifel am Sängerwechsel vom Tisch und ich glaube nicht mal, dass das Album mit Messiah besser geworden wäre! Bei "Devil Seed" steigen direkt Bilder an Klassiker wie "Epicus Doomicus Metallicus" aus der Erinnerung, man erkennt die Handschrift, sie habens definitiv noch drauf, wiederholen sich aber nicht. ...und schaffen sogar wirkliche Highlights a la dem genialen "Of Stars And Smoke", dessen Refrain ordentlich ohrwurmt und bei dem sogar das Solo überzeugt! Andere Songs, wie beispielsweise "Destroyer" erschließen sich einem nicht gleich beim ersten hören, entwickeln mit steigender Durchlaufzahl aber durchaus Qualitäten. (tj)




