Despised Icon aus Montreal legten mit ihrem Album "The Healing Process" aus dem Jahr 2005 ein rundum starkes zweites Album vor. So richtig in die Puschen scheint die Band aber erst im letzten Jahr gekommen zu sein. Insbesondere in Europa als sie den alten Kontinent zusammen mit Unearth und Job For A Cowboy betourten. Der Sechser präsentiert sich nun auf ihrem neuen Output deutlich ausgereifter dar. Die Band macht nach wie vor keine Kompromisse und bietet metallischen Sound der extremsten Sorte irgendwo in der Grauzone um extremen US-Death-Metal, Grindcore und New-School Hardcore der Marke Disembodied. Auf technisch höchstem Niveau mit allerlei verrückten Breaks, atemberaubendem High-Speed Geballer und fiesen Zahnschmerz-Riffs. Trotz des komplexen Songwritings verfallen die Jungs nicht ins Chaos sondern verleihen den Songs einen roten Faden und markante Riffs. Die beiden Shouter decken die komplette Bandbreite extremer Sangeskunst ab. Von derbem Hardcore Shouting über tiefe Grouls und fiesem Kreischen zu Geräuschen die klingen wie das quicken einer verendenden Sau. Für Abwechslung wird ebenfalls gesorgt. Die variiert recht Geschickt das Tempo der Songs, von Blastbeats zu zermürbenden Moshparts. Einziger Vorwurf den man der machen kann, ist dass die Vokalakrobatik der beiden Shouter manchmal fast einen Overkill darstellt, da sie einfach zu oft zu hören sind. Davon abgesehen ist "The Ills Of Modern Man" ein sehr anstrengendes Album was wirklich nur Leuten zu empfehlen ist, die es wirklich Extrem mögen. Die sollten aber umso mehr Spaß daran haben. (rg)