Die Spanier von Standstill haben mit ihrem letzten Album "Memories Collector" bereits bewiesen, dass Stillstand ihnen eigentlich überhaupt nicht liegt. Auf der vorliegenden EP führen sie dies konsequent weiter. Allerdings nicht in gewohnter Weise, sonst wäre es ja doch ein Stillstand. Die fünf Songs verzichten allesamt auf verzerrte Gitarren. Doch auch "unplugged" sind die Songs alles andere als simple Lagerfeuer-Kuschelsongs. Die Band lebt auch hier ihre Vorliebe für komplexe Songstrukturen und Dissonanzen aus. Zum Einsatz kommen neben Akustik-Gitarren, Bass und Schlagzeug wieder ein Saxophon, Glockenspiele und andere Instrumente die das Klanguniversum der Band bereichern. Die Songs wirken düster und durch den Einsatz von Percussions und sich überlagernder Gesänge gar hypnotisch. Von Stillstand kann also keine Rede sein. Die Band sprüht förmlich vor Kreativität und versteht es diese sinnvoll zu kanalisieren. Wer ebenso eine Ader für experimentellen Sound hat wird hier fündig. (rg)