
Slit - Ode To Silence
Das maltesische Quartett Slit geistert schon seit ein paar Jahren durch den europäischen Metal-Untergrund, wobei man die Jungs bisher fast ausschließlich im Vereinigten Königreich bewundern konnte. Die aktuelle Veröffentlichung „Ode To Silence“ ist ihr zweiter Longplayer und stellt ein amtliches Mosh-Brett dar. Gleich der Opener „Final Stance“ verdeutlicht die Absichten der Band: Man will den Hörer offensichtlich mit tonnenschweren Riffs und gewittermäßigem Schlagzeug dem Erdboden gleichmachen. Dazu gesellt sich ein Frontmann der Kategorie „superevil“, welcher alles und jeden an die Wand brüllt. Stellenweise lässt er aber auch eine nachdenkliche und fast schon melodische Seite seiner Gesangskunst durchblicken. Die musikalischen Einflüsse von Slit erstrecken sich von Machine Head, über Pantera bis hin zu Hatebreed, und erstaunlich finde ich, dass die ganze Platte eine enorm derbe Aggressivität ausstrahlt und dabei gleichzeitig mit erstklassigem Songwriting aufzuwarten vermag. Stücke wie „Down The Gut“, „Omerta“ oder das übermächtige „To Blood And Vendetta“ sind gute Beispiele für dieses Konzept und entfalten bereits nach den ersten Durchläufen ein Dampframmenpotential, welches seinesgleichen sucht. Um dem ganzen die nötige Abwechslung zu verleihen, tummeln sich auf dem Album auch ruhigere Songs wie „White Shotgun“ oder „Catharsis“, die nicht nur Zeit zum Verschnaufen bieten, sondern auch durch interessante Strukturen und Experimentierfreude überzeugen können. Einzig die etwas eigenwillige Produktion - bei der die Drums doch sehr im Vordergrund stehen - und der letzte Song „Il-Halfa“, der nur als Irrläufer bezeichnet werden kann, fügen sich nicht wirklich in den ansonsten guten Gesamteindruck von „Ode To Silence“ ein…aber auf jeden Fall Daumen hoch! (cj)