
Breed 77 - In My Blood (En Mi Sangre)
Breed 77 legen mit „In My Blood“ bereits ihr drittes Album vor. In Deutschland war die Band, deren Mitgleider aus Gibraltar stammen und inzwischen nach London übergesiedelt sind, bisher ein weitestgehend unbeschriebenes Blatt. Das soll sich jetzt ändern. Die Band fusioniert modernen Metal mit Flamenco Elementen aus ihrer Heimat. Eigentlich keine neue Idee, Ill Nino hatten mit einem ähnlichen Stilmix bereits einige Erfolge gefeiert. Mit der amerikanischen Nu-Metal Combo sind Breed 77 jedoch nur bedingt vergleichbar. Die Flamenco Elemente treten hier wesentlich massiver auf und die Metal/Rock Element sind ein gutes Stück sanfter. Hartes Shouting gibt es von Frontmann Paul Isola nur selten zu hören, stattdessen dominiert seine melodische Gesangsstimme die nicht selten Parallelen zu System Of A Dows Serij Tankian aufweist. Die Gitarrenarbeit entleiht sich Elemente sowohl aus traditionellem Rock als auch vom nicht mehr ganz so neuen Nu-Metal. Dabei legt die Band großen Wert auf eingängige Songstrukturen mit hymnischen Refrains die sich schnell einprägen. Die Band legt meist den Weichspühl Modus ein, denn richtig fett braten die Riffs nur selten. Und auch sonst klingen die Songs irgendwie als seien sie mit angezogener Handbremse gespielt. Die Kontraste sind in meinen Augen viel zu schwach ausgeprägt. Stattdessen scheint die Band verkrampft zu versuchen Massenkompatibel zu klingen. Dieser Eindruck wird von Songs wie der grauenvoll kitschigen Meat-Loaf artigen Halbballade „Look At Me Now“ weiter unterstrichen. Weiterhin nervt der zwar ausdrucksstarke aber viel zu aufdringliche Gesang bei längerer Spielzeit ziemlich. So kommt bei „In My Blood“ unterm Strich eine ziemlich belanglose Scheibe heraus. Dabei ist der Stilmix prinzipiell keine schlechte Sache und die Jungs auch alles andere als schlechte Songwriter. Da hätte man mehr draus machen können. (rg)