
Norther - Till Death Unites Us
Das neue Album der Finnen von Norther zeigt die Band wieder ein Stückchen gereift und zugänglicher. Den Children Of Bodom Vergleich werden sie aber auch damit nicht loswerden. Die Band fabriziert melodischen Death Metal skandinavischer Prägung wie er im Buche steht. Bands wie In Flames, Dark Tranquillity oder eben Children Of Bodom geben die Steilvorlage und Norther setzen gekonnt sie um. Auffällig ist bei der Band der hohe Anteil von Keyboards. Auch wenn deren Einsatz nicht unbedingt immer dezent ist, fügen sie sich ganz gut in den Sound ein ohne störend zu klingen. Ansonsten sind die Songs eher von der Gitarrenarbeit dominiert. Melodische Leads geben messerscharfen aber dennoch griffigen Riffs die Klinke in die Hand. Generell sind die Songs voll auf Eingängigkeit ausgelegt und der Band gelingt es zweifellos sich im Gehörgang fest zu setzen. Bei Songs wie dem Opener „Throwing My Life Away“, dem majästetischen „Everything“, dem Nackenbrecher „Norther” oder dem Ohrwurm „Omen“ bleiben absolut keine Wünsche offen. Dieses hohe Niveau können Norther leider nicht über die volle Albumlänge halten. Ziemlich platt wirkt beispielsweise „Evil Ladies“. Darüber hinaus erscheinen mir einige Gitarrensolos absolut überflüssig, da sie zu ausufernd sind und lediglich die Energie aus dem Song nehmen. Die fiesen Shouts von Pete Lindroos erinnern stark an ex-At The Gates Fronter Tompa, was der Band zusätzlich Bonuspunkte einbringt. Auch der gelegentlich vorkommende melodische Gesang kann sich hören lassen. Woher die Band ihre Einflüsse bezieht ist jederzeit klar und echte Innovationen bekommt man keine zu hören. Die Umsetzung stimmt aber und so liefern Norther mehr als nur ein grundsolides melodic Death Metal Album ab. Genrefreunde sollten auf jeden Fall mal reinhören. (rg)