Default - One Thing remains
Zwei Alben, Platin-Auszeichnungen, erfolgreiche Tourneen, mehrere Radiohits und TV-Präsenz – all das haben Default in ihrer amerikanischen Heimat schon auf der Haben-Seite. Chad Kroeger von Nickelback war schon vor sechs Jahren, zu den Anfangszeiten der Band, ein Freund und Mentor und hat der Band auch bei den Aufnahmen zu ihrem dritten Album seine Hilfe angeboten. Und - welch Wunder – das hört man auch – und zwar nicht nur bei der ersten Singleauskopplung „Count on me“ bei der er sogar aktiv mitgeschrieben hat. Der Opener „All is forgiven“ lehnt sich stilistisch gleich am weitesten aus dem Fenster und mutet streckenweise gar wie ein älterer U2-Song an. Aber dieses Genre des US-Rock ist ja ohnehin ein wundersames. Da klingen viele Bands ähnlich, da können selbst Szenekenner nicht mehr sagen, wer nun Huhn und wer das Ei ist! Trotzdem gibt es das Genre schon seit Jahren und es scheint nach wie vor Bedarf an derartigen Bands zu geben. Und die Herren um Sänger Dallas Smith brauchen sich auch nicht zu verstecken, sie schütteln souverän catchy Riffs und eingängigste Melodien aus den Ärmeln, das es eine wahre Freude ist. Klar sind sie meist darauf bedacht niemandem weh zu tun und die Radio-Grenze eben nicht zu übertreten, aber manchmal treten sie das Gas dann auch ordentlich durch. Und dann wird´s durchaus auch für Freunde der härteren Gangart interessant (z.B. beim sechsten Song „Hiding from the Sun“). Für Leute, denen Nickelback oder früher auch die rockigeren Songs von Live gefallen haben – oder auch mal als Kompromiss bei ner Autofahrt mit der Lady („was ist denn das jetzt wieder für ein Geschrei? Können wir nicht was anderes hören?“). (tj)




