
Haste The Day - When Everything Falls
In den Staaten sind Haste The Day bereits als feste Größe im Metalcore Bereich entabliert. In unseren Breitengraden werden sie es immerhin als Insidertipp gehandelt. Das zweite Album der Band wird nun über Abacus Europe von Solid State für den europäischen Markt lizenziert. Im Vergleich zum Vorgänger „Burning Bridges“ geht die Band deutlich melodischer zu Werke. In den recht metallischen Sound betten sich heute immer öfter cleane Gesangsparts ein die im Kontrast zu dem markerschütternden Geschrei stehen. Auch die Gitarrenarbeit ist ein gutes Stück melodischer ausgefallen, wobei man natürlich heftige Moshparts nicht mit der Lupe suchen muss. Weiterhin machen die Songs insgesamt einen wesentlich kompakteren Eindruck und die Jungs haben den Songs einige wirklich originelle Wendungen verpasst so, dass die Songs nie vorhersehbar sind. Mit dem Titeltrack hat die Band außerdem einen echten Hit am Start, der sich zwar mit den anderen elf Songs in guter Gesellschaft befindet aber dennoch heraussticht. Insgesamt gehört „When Everything Falls“ also zu den angenehmeren Alben dieser Tage, einige störende Aspekte haben sich jedoch ebenfalls eingeschlichen. Im Gegensatz zu den sehr gelungenen cleanen Gesangsparts fällt der geschrieene Gesang negativ auf da er relativ unartikuliert wirkt. Im Ansatz ist bei einigen Nummern Hitpotential zu entdecken, dieses wird aber nur selten voll ausgeschöpft. Es gibt also noch genügend Spielraum für Steigerungen. Wenn der Sprung zum nächsten Album allerdings ähnlich groß ausfällt wie der vom Debüt zu „When Everything Falls“ prophezeie ich der Band auch hierzulande eine goldene Zukunft. (rg)