Antigama - Zeroland
Spätestens seit ich die Band „Faust Again“ kenne werde ich hellhörig wenn ich die zwei Worte „Metal und Polen“ höre. Die neue Scheibe von Antigama aus Warschau tut gerade ihr übriges um mich in meiner Meinung nur noch zu bestärken. Nach einem kurzen minimalistischen Intro geht es dann sofort mit Blastbeats los, jedoch nach ein paar Takten dann ein krasser Wechsel 5/4 Takt und gesprochene verfremdete Vocals. Ein stets durchdachter und sehr abwechslungsreicher Songaufbau mit vielen genialen Breaks und Rytmuswechseln macht die Band aus und hebt sie an vielen Stellen aus dem Einheitsbrei hervor. Die Gitarre wechselt von genretypischen Hochgeschwindgkeitsriffs, bis zu düster-sphärigen und doomigen Passagen. Sehr positiv fällt mir der Gesang auf. Claro. Es wird gekreischt und Gerunzt was das Zeug hält, aber es gibt auch eine ganze Reihe melodisch gesungener und gesprochener Passagen – alles natürlich schön mit Effekten kaputtgemacht. Manchmal erinnert mich das Ganze sogar an Skinlab. Der Sound klingt sehr fett, transparent und modern. Auch das Artwork kann Pluspunkte sammeln, da absolut grindcore-untypisch. Hier ist auf jeden Fall eine Band dabei eigene Wege zu gehen. Einziger Minuspunkt: leider nur neun Tracks, davon ein instrumental Interlude Namens „Starshit“. (jr)




