
Insania - Face Your Agony
Insania kennen wir doch…?! Stimmt, der treue Helldriver-Leser wird sich an das „Never 2L84H8“-Review erinnern, und siehe da, die Jungs leben immer noch; und wie es bei ihnen üblich ist, gibt´s nach einem erneuten Besetzungswechsel wieder eine neue Platte. Auf „Face Your Agony“ ist man bemüht, Offenheit gegenüber Neuem zu demonstrieren, düsterer zu klingen und gleichzeitig Bezug zu alten Stärken herzustellen. Auch wenn diese True/Power/Metal-Geschichte Geschmackssache ist, muss man doch anerkennen, dass die versuchte Gratwanderung gelingt und die Stücke darunter nicht leiden. Klare Strukturen und Geradeaus-Riffing bestimmen immer noch die Kompositionen der mittlerweile schon etwas betagteren Metal-Riege aus Meerbusch und Umgebung. Zu althergebrachten Arrangements a la Judas Priest und Iron Maiden gesellen sich aber epische, teils elektronisch unterstützte Songs, und auch vor rockigen Nummern und Balladen macht man nicht Halt. Und das zahlt sich aus, denn langweilig ist dieses Album auf keinen Fall, und dafür sind die verschiedenen musikalischen Einflüsse verantwortlich. Ebenso zeigt sich der Mann am Mikro sehr variabel und kann sowohl bei den geschrienen, als auch bei den klassischen Gesangsparts überzeugen. Dass man eine Vorliebe für ausgefallene Coversongs hat, zeigt sich auch auf „Face Your Agony“, denn diesmal wird Nena´s „Irgendwie, Irgendwo, Irgendwann“ zur Superevil-Version verwurstet. Alles in allem liefern Insania hier ein recht ordentliches Album ab, welches - für ihre Verhältnisse - modern ist, ohne dabei aus der Bandtradition zu fallen. (cj)