
Skindred - Babylon
Schon das Coverartwork gibt einen Hinweis in die musikalische Marschrichtung, die Boxen hinter der Band erstrahlen in grün, gelb und rot und das sind - genau: die Farben des Reggae. So sieht nicht nur der Bob des jamaikanischen Teams aus, auch bei Skindred wird hier also von Vorne herein Flagge gezeigt. Das Album kam bereits 2003 über ein anderes Label in die Läden, mittlerweile hat die Band aber einen Vertrag bei Lava/Atlantic unterzeichnet und den Songs vier neue hinzugefügt, quasi "Pimp my Album". Sänger Benji Webber dürfte noch dem ein oder anderen von seiner alten Arbeitsstelle Dub War bekannt sein. Die waren soweit ich weiß neben den Bad Brains wohl die absoluten Vorreiter in Sachen Reggae meets harte Gitarren. Nun ist Dub War ja schon ein paar Jährchen her und New Metal, der ein weiteres Hauptelement auf "Babylon" stellt, auch schon über seinem Zenith angekommen. Trotzdem hat das Album seine Daseinsberechtigung und starken Momente. "Pressure" ist eine eingängige Hüpfnummer, die live bestimmt zu massig Schweiss vor der Bühne führen dürfte, andere Songs wie z.B. "Set it off" oder der Titeltrack erinnern streckenweise an Soulfly und "The Fear" kommt gänzlich relaxt daher. Die Fusion von Elementen aus Metal, Reggae, Dub, Dancehall, Programming usw. gelingt nicht immer; live punktet die Band aber bestimmt ohne Ende, auf Konserve überzeugt das aber nicht völlig. (tj)