Aconite Thrill - The Recliner
Hey, da hat mir der Chefredakteur ja mal ne echte Perle in die Post gelegt! Der Bandname sagte mir erst mal gar nichts, was auch nicht verwunderlich ist, denn die Band gibt es so auch erst seit 2002. Und lasst Euch bloß nicht von dem Albumtitel in die Irre führen, denn gemächlich zurücklehnen ist hier mal gar nicht drin. Oceansize auf Speed fällt mir jetzt als spontane Assoziation ein. Die Engländer nehmen den Hörer bei der Hand – wobei, das hört sich viel zu zärtlich an: sie ketten ihn viel mehr mit Handschellen an sich - und reißen ihn durch ein Sperrfeuer an Styles und Genres, mal frickelig in bester MathCore-Tradition, dann wieder sehr Emo-lastig und gelegentlich darf man dann doch auch etwas durchatmen, wenn die Band kurz ruhigere Gewässer ansteuert und Prog- bzw. Alternative-Bereiche streift. Den fünften Song „V.I.B.G.Y.O.R.“ kann man dann gar als Ballade bezeichnen. Die Vielfalt ist dann aber im Endeffekt auch der Haken an der Geschichte: wenn man nicht gerade frisch ausgeschlafen und bester Laune ist, dann besteht eine fast 100%ige Chance, dass einem das Album doch ordentlich auf die Nüsse geht. In ihrem Heimatland waren die Jongens gerade mit Further Seems Forever unterwegs, und das scheint mir ja mal eine passende Kombination zu sein, deren Drummer spielt ja auch eher selten mal 4 Takte gerade durch... (tj)




