
Candlemass - dto.
Das Album war schon vor Wochen in der Post und ich habs dann doch erst kurz vor Release in den Player gepackt. Angst wäre definitiv das falsche Wort, vielleicht eher Respekt; zu viel das über die reine Musik hinausgeht ist mit dieser Band verknüpft. Mit ihrem Meilenstein „Epicus Doomicus Metalicus“ hab ich mich durch so manche Pubertätskrise kuriert und als Messiah Marcolin die Band verließ, war die Band trotz weiterer Veröffentlichungen für mich gestorben. Dann vor ein paar Jahren die Reunion zunächst für ein paar Festivals. Das waren fantastische Live-Shows mit einer beseelten Band, Fans die jede Textzeile mitbrüllten und einer schon fast magischen Atmosphäre. Und nach einigem hin und her jetzt also das erste neue Album nach der Reunion. Bei vielen anderen Bands ist das ja eher überflüssig oder belanglos gewesen, Death Angel sind für mich so ein Beispiel, denn die sind live zwar umwerfend, aber das neue Material ist schlicht uninspiriert und transportiert nicht mehr das was die Band vor Jahren verkörperte. Ok, nützt ja nichts, rein dat Ding in den Player. Da dann direkt die erste Überraschung: fast 60 Minuten für 10 Songs – an Ideenlosigkeit haben die Doomster auf jeden Fall nicht gelitten! Und nach dem ersten Durchlauf: Erstaunen. Ein grundsolides Werk, getragen von der unverwechselbaren Stimme Marcolins und den Songs von Basser Edling. Das klingt zu keiner Zeit wie ein gequälter Versuch an alte Zeiten anzuknüpfen um ein paar schnelle Euros zu machen, klar, das hat nicht mehr diese tiefe Melancholie wie ihre Frühwerke, aber es hat auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung! Cooles Bandfoto auch im Resrevoir Dogs Outfit macht sogar Marcolin ne gute Figur! (tj)