
The Mars Volta - Frances The Mute
Irgendwie war es ja zu erwarten, dass das Erstwerk „De-Loused In The Comatorium“ von The Mars Volta lediglich ein Vorgeschmack auf die wirklichen künstlerischen Pläne der Band war. Auf dem neuen Album „Frances The Mute“ geht die Band noch einen Schritt weiter als auf dem genialen Vorgänger. Die ehemaligen At The Drive-In Mitglieder und kreativen Köpfe Omar Rodriguez-Lopez und Cedric Bixler-Zavalas ließen sich diesmal vom Tod des ehemaligen Wegbegleiters Jeremy Ward bzw. dessen Tagebuch inspirieren. Musikalisch wirft die Band nun auf scheinbar wahnwitzige Art und Weise Rock, Jazz, Latin und was sonst noch dienlich erscheint in einen Topf. Die daraus entstehende Mixtur ist zwar komplex, wild und chaotisch jedoch auf verblüffende Weise jederzeit nachvollziehbar und eingängig. Selbst Songs jenseits der 10-Minuten Grenze werden nicht langweilig oder verlieren Biss. Dabei ist auch egal in welcher Sprache gesungen wird. Ob Englisch oder Spanisch spielt keine Rolle. Einerseits scheint die Band an jedem noch so kleinen Detail liebevoll gearbeitet zu haben bis es perfekt war, andere Parts hingegen klingen als seien sie in bester Jazz Manier improvisiert worden. Auf „Frances The Mute“ gibt es auch nach zahlreichen Durchläufen immer wieder etwas zu entdecken und neu zu interpretieren. Zugegeben, man muss sich Zeit nehmen für diese Platte und sich auf sie einlassen. Sie muss regelrecht erforscht werden. Lässt man sich darauf ein erschließt sich ein musikalisches Meisterwerk das seinesgleichen sucht und dem Vorgänger um nichts nachsteht. (rg)