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Stampin? Ground gehören zu den wenigen Bands die, nicht nur wegen ihrer Texte aus der großen Masse europäischer Metal/Metalcore-Combos herausragen. Sie haben mit ihrem neuen Album ?A New Darkness Upon Us? einen großen Schritt Richtung Metal getan. Nach ihrer England-Tour hatte Scott ?Axegrinder? Atkins (git.) ein paar freie Minuten, um die Fragen für?s Helldriver-Magazine e.mail-technisch zu beantworten.

Ihr habt gerade Euer viertes Album 'A New Darkness Upon Us' veröffentlicht. Wie fielen die Reaktionen bisher aus? Seid Ihr mit Eurem Werk zufrieden?

Klar, haben wir?und wir sind sehr zufrieden damit. Die Reaktionen waren toll! Vor allem bei den Metal-Magazinen. Ich habe wenige Bewertungen gesehen, die schlechter als ?8 von 10? waren. Ich schätze, man kann sagen, es ist eine wirklich gute Platte. Viele Leute sind sehr überrascht, wie metalig sie geworden ist, aber ich denke sie klingt immer noch nach SG. Einen wichtigen Teil hat Andy Sneap, der von uns engagierte Producer, dazu beigetragen. Der Typ hat?s einfach drauf...er hat uns einen sehr guten Sound verpasst. Wir sind uns einig, dass das Album besser geworden ist, als wir alle dachten und für mich ist es ein persönlicher Triumph! Uns war bewusst, wie gut es sein müsste um besser als ?Carved From Empty Words? zu sein. Jetzt nachdem es fertig ist, wissen wir, dass wir es geschafft haben.

War es schwer für Euch, nach dem großen Erfolg von ?Carved From...?, neues Material zu schreiben? Habt Ihr Euch unter Druck gesetzt gefühlt, einen würdigen Nachfolger abliefern zu müssen?

Nicht wirklich? nachdem wir uns entschlossen hatten, das Schlagzeuger-Problem zu lösen (wir haben ihn ersetzt) kam eins zum anderen. Du hast es immer im Unterbewusstsein, dass das letzte Album gut war und dass die Leute ?Officer Down Part II? wollen. Auf der letzten Platte haben wir nach einigem Zögern ein paar Riffs und sogar ganze Songs weggelassen, weil sie zu Metal waren und wir unser Publikum nicht verlieren wollten. Dieses Mal haben wir genau das aufgenommen was wir spielen wollten und lassen nun die Presse und die Hörer entscheiden wie sie uns betiteln wollen. Es sind immer noch wir, die die Songs schreiben...immer noch Stampin? Ground; und wir fühlen uns wohl dabei. ?A New Darkness...? ist das ehrlichste Album, das wir je gemacht haben. Wir wussten, dass wir ein Killer-Album machen mussten, also musste auch unser Herzblut darin stecken. Ist auch egal... jeder bezeichnet es als Metal, weil es das auch ist. Es wird einfach nur nicht von einer normalen Metal-Band gespielt, sondern von Stampin? Ground!

Wo siehst Du die Stärken des neuen Albums?

Zuerst mal sind das die Songs. Viele Bands lassen sich von Ihrem Riffing leiten, und obwohl das auch ein wichtiger Faktor für uns ist, legen wir unser Augenmerk auf den textlichen Inhalt und das Arbeiten mit den Refrains. Es ist viel zu leicht, einfach Gesangslinien über irgendwelche Riffs zu legen...wir wollen Songs ?bauen?.
Ich bin auch froh darüber, dass das Album so vielseitig ist. Wir haben verschiedene Stile: Mal sind die Songs schnell und hektisch (wie ?Don?t Need A Reason To Hate?) und dann wieder groovig und relativ klarlinig (wie ?Killer Of Society?).
Die Produktion spricht für sich selbst: Andy Sneap hat seinen Job überragend erledigt. Ich bin auch mit den individuellen Leistungen sehr zufrieden, vor allem gesanglich: Adam hat sich dieses Mal selbst übertroffen. Andy hat uns enorm gepusht und das hat sich bezahlt gemacht.

Bevor Ihr 2000/01 Euren großen Durchbruch hattet, wart Ihr eine eher kleine Band, die sicherlich die selben Kämpfe austragen musste, wie es jeder Nachwuchskünstler tun muss. Woher habt Ihr die Energie bezogen, um nach Niederlagen wieder aufzustehen und weiterzumachen?

?Carved From...? war definitiv die Wende für uns. Davor haben wir einfach nur die Band und das, was wir machen geliebt. Es ist wirklich schwer wenn man eine englische Nachwuchsband ist, aber die glücklichen Momente, wenn wir mit unseren Lieblingsbands spielen durften und gut waren, halfen uns immer wieder weiterzumachen. Wir haben unsere Ziele nie zu hoch gesteckt, sondern suchten uns realistische Hürden, die wir bezwingen konnten. Das ließ uns langsam aber sicher nach oben kommen.
Wir haben mit so vielen Bands gespielt die gut waren, aber eben nicht so gut wie wir. Das gab uns so ein ?Wenn die es schaffen, dann können wir das auch?-Gefühl.

Was war das übelste, das Ihr jemals mit der Band durchmachen musstet?

Vor ungefähr vier Jahren waren wir zwei Wochen mit einem alten abgefuckten Van auf Europa-Tour. Es war Dezember und wir hatten Minusgrade und viel Schnee. Absolut alle wurden krank und es war echt beschissen! Die Shows waren ganz OK, aber manchmal mussten wir im Bus übernachten und uns Kerzen als ?psychologische? Heizung anmachen. Das war kein Spaß... aber wenigstens charakterbildend.

Es gibt keine englische Metalcore-Band, die auf so erfolgreiche Tourneen und Veröffentlichungen zurückblicken kann...sowohl in Europa wie in den USA. Was ist das Geheimnis Eures Erfolgs und was unterscheidet Euch von anderen Bands?

Das einzige ?Geheimnis? ist, dass wir kontinuierlich die Grenzen überschreiten, in denen wir uns wieder finden. Wir haben immer versucht als Band mehr zu erreichen, und werden auch nicht aufgeben! Wir wissen, dass wir besser als viele andere Bands sind, dass wir live rocken und dass das neue Album fett ist! Alles dreht sich um Selbstbewusstsein...ohne bist du im Arsch.

Eure Musik ist für ihre mächtigen, kraftvollen Elemente bekannt. Ihr gebt immer 110%. Wo nehmt Ihr all die Aggression her (seid Ihr die ganze Zeit angepisst)?

Das kommt einfach von selbst. Nichts ist geiler als die Zeit im Proberaum, wenn wir uns die Songs anhören und uns festlegen wie das Endprodukt klingen soll. Wir kennen das Rezept wie man Riffs und Schlagzeug zusammenbringt und es macht Spaß, zu daran basteln und herumzuprobieren. Wir wissen was live abgeht und wir stellen uns einfach das Chaos vor, das wir verursachen werden.
Ich höre mir Platten von Bands an, die sagen ?Das neue Album ist extrem heavy!? und ich finde es dann total lahm. Wir hängen uns voll in SG rein und sind überzeugt davon...und das zeigt sich auch. Bei müden Bands kannst du immer Faulheit und Langeweile heraushören...

Wie schreibt Ihr Eure Songs? Gibt es bei SG ein Mastermind oder seid Ihr alle fünf am Entstehungsprozess beteiligt?

Wir alle schreiben die Songs. Es funktioniert so bei uns: Mobs und ich treffen uns frühzeitig und nehmen Riffs auf Tape auf. Von da an arbeiten wir alle im Proberaum daran. Wir jammen über die aufgenommenen Parts oder probieren uns an Gesangslinien. Das dauert eine Weile aber wir wissen was wir wollen und wie wir den Song dorthin bekommen. Sobald dies geschehen ist, läuft alles zügiger ab und der Song kommt zum Abschluss.
Früher hat Ian alle Lyrics geschrieben, doch auf dem neuen Album war Adam auch daran beteiligt uns das ist sehr cool.

Könnte man SG eine demokratische Organisation nennen? Wer trifft die wichtigen Entscheidungen?

Oh yeah, wir treffen uns und entscheiden alle zusammen was läuft. Fast immer sind wir einer Meinung, denn wir liegen alle auf derselben Wellenlänge und das funktioniert sehr gut. Wir versuchen alles aus den verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten und dann die, für uns beste Entscheidung zu treffen. Wir sind sehr demokratisch. Andy Sneap konnte z.B. kaum glauben, dass wir keine Egomanen in der Band haben.

Ich weiß, dass Ian die meisten Texte schreibt. Aber wie sieht es mit den Ideen dafür aus...sind da die anderen Bandmitglieder auch beteiligt?

Wir alle reden in der Band über viele verschiedene Themen. Ian nimmt dann diese Ideen und verarbeitet sie zu Texten. Manches sind eigene Erfahrungen aber das meiste sind Dinge, die man in den Nachrichten sieht. ?Killer Of Society? zum Beispiel ist ein Song über Kindesmisshandlung und das Gesetz welches sich damit beschäftigt. Es weist viel zu viele Lücken auf, um wirklich effektiv zu sein. Ian hat eine junge Tochter und er konnte kaum glauben wie Menschen so etwas tun können. Jeder Song des Albums dreht sich um ein bestimmtes Thema, aber alle basieren auf der Grundstimmung, dass alles schlimmer wird, als ob uns eine neue Dunkelheit bevorsteht.

Ihr habt gerade Eure England-Tour mit Cataract beendet. Wie lief?s so mit Eurem schweizer Support?

Cataract sind furchtbar nette Jungs, und eine tolle Band. Sie kämpfen mit den üblichen Problemen, mit denen sich Bands auseinandersetzen müssen, wie z.B. den Durchbruch zu schaffen und ihre Musik allen Fans harter Musik zugänglich zu machen. Wir wünschen ihnen viel Glück?sie waren jeden Abend die Hölle und haben auch den Fans gefallen. Viel Glück!

Was steht als nächstes auf dem Tour-Plan?

Wir sind sehr beschäftigt in nächster Zeit. Wir sind im Januar in Griechenland, Serbien und Ungarn unterwegs. Im Anschluss spielen wir eine Supporter-Tour für ?Chimaira? in England und kommen dann mit ?Arch Enemy? wieder für drei Wochen nach Europa. Unsere U.S.-Veröffentlichung ist auf Ende Januar angesetzt...also haben wir dort auch noch einiges vor.

Viele Bands veröffentlichen zur Zeit DVD?s. Gibt es Pläne für eine SG-DVD oder ein Video?

Wir haben eine Menge Material gesammelt; einiges davon ist noch von 1998! Es gibt keine konkreten Pläne für eine DVD...in der Zukunft aber sehr wahrscheinlich. Wir drehen aber ein Promo-Video für ?Bear The Scars? Ende Januar.

Was hält das Jahr 2004 für die SG-Fans bereit? Gibt?s genauere Pläne?

Wir wollen wenn möglich so etwas wie eine kleine Welttournee machen. Wir kriegen Emails aus der ganzen Welt und es ist höchste Zeit, dass wir da raus gehen und den Fans eine Live-Show bieten. Allerdings ist die Welt kein kleiner Ort und deshalb könnte es einige Zeit dauern...

Letzte Worte?

Wir wollen einfach nur, dass sich Fans von Harter Musik unser Album anhören und es allein nach der Stärke der Songs beurteilen. Die Musikindustrie ist davon besessen, Bands einen bestimmten Style zu verpassen...überlasst unseren Riffs das Reden und Ihr werdet feststellen, dass Stampin? Ground mehr ist als Ihr erwartet habt. Wir lassen unsere Fans nie im Stich. Gebt das Hoffen auf irgendwelche Killeralben auf, die wieder nur enttäuschen. Wir haben genau das Album gemacht, auf das Ihr wartet!


Das Interview wurde von Chris Jennert geführt.

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Review: A New Darkness Upon Us, 2003 (rg)